Beobachtung der Mars-Monde auf dem Mars

Mars hat zwei Monde mit Namen Phobos (Angst) und Deimos (Schrecken). Beide wurden Anfang März 2004 mit der sog. Panoramakamera vom Mars-Roboter Opportunity bei einer besonderen Gelegenheit fotografiert:

Bild 1: Phobos zieht vor der Sonnenscheibe vorbei, es ereignet sich also eine Sonnenfinsternis.

Bild 2: Deimos (links) und Phobos (rechts) beim Durchgang vor der Sonnenscheibe

Bild 3: Die Sonne am Marshorizont kurz vor dem Untergang.  

Zu Bild 1

Hier kann man den Durchgang des großen Satelliten vor der Sonne sehen und seine Größe mit der Rechnung vergleichen. Die berechneten Durchgangszeiten mussten übrigens von der Nasa korrigiert werden, so dass diese Beobachtung zur präziseren Bahnberechnung beiträgt.

Weitere Details über die Marsmonde sind dem Beitrag Mars im Fokus zu entnehmen.

Zu Bild 2

Dieses Bild zeigt Transits der beiden Monde Phobos und Deimos vor der Sonne, also sogenannte Sonnenfinsternisse. Auf das wunderbare Erlebnis einer totalen Sonnenfinsternis wie wir auf der Erde muss man hier leider verzichten. Der Grund hierfür ist die Größe der Satelliten und ihre Abstände vom Mars:

  • Phobos ist ein kartoffelförmiger Körper mit nur max. 27 km Ausdehnung.
  • Deimos ist nur max. 15 km groß.

Ihr Abstand und ihre Ausdehnung ergeben einen scheinbaren Durchmesser von 15′ für Phobos, und 2,5′ für Deimos. Mit 15′ erreicht Phobos immerhin 3/4 des scheinbaren Sonnendurchmessers.

Zu Bild 3

Dass die Sonne hier so klein erscheint ist nicht nur eine Frage der Aufnahmetechnik. Tatsächlich ist die Sonne vom Mars aus betrachtet deutlich kleiner als von der Erde aus. Das ist auf die verschiedenen Entfernungen zurückzuführen. Der mittlere Abstand der Erde von der Sonne ist 1 AE. Der mittlere Abstand des Mars von der Sonne ist ~1,5 AE. Da die Sonne von der Erde aus beobachtet einen Durchmesser von 0,5° (=30′) hat, reduziert sich der Durchmesser im 1,5-fachen Abstand auf 20′, also um 1/3. Ein Astronaut auf dem Mars wird also nicht den prächtigen Anblick wie von der Erde aus genießen können. Dazu kommt noch, dass in Horizontnähe der von den starken Temperaturschwankungen aufgewirbelte Staub die Sicht behindert, siehe dazu auch folgendes Bild:

Bild 5: Phobos und Deimos.

Willy Mahl 17.03.2004


Letzte Änderung am 18.03.2004 durch astroman

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert