Veränderliche Sterne

Wer den Sternenhimmel etwas näher in Augenschein nimmt, der stößt automatisch auf ein interessantes Phänomen, die Veränderung der Helligkeit von Sternen. Es gibt sehr viele Varianten veränderlicher Sterne.

Zwei davon wären

  • Bedeckungsveränderliche: das sind Doppelsternsysteme, die durch ihren Umlauf um einen gemeinsamen Schwerpunkt je nach Bedeckungsgrad ihre Gesamthelligkeit über der Zeit ändern.
  • Veränderlichen Sterne durch Pulsation: Diese tritt in einem bestimmten Entwicklungsstadium bestimmter Sterne auf. Zu diesen Pulsationsveränderlichen, deren markantesten Vertreter wir hier zur Beobachtung beschreiben wollen, gehören:
    • RR-Lyrae Sterne oder sogenannte Haufenveränderliche, das sind Sterne mit regelmäßigem Lichtwechsel in Perioden von etwa 0,2 – 1,2 Tagen, und Helligkeitsamplituden von ca. 1 mag.
    • Delta-Cephei Sterne (klassische Cepheiden) sind Sterne hoher Leuchtkraft, mit ebenfalls ganz regelmässigen Lichtwechselperioden von 1 – 50 Tagen und Helligkeitsamplituden von 0,1 – 2 mag.
    • W Virginis Sterne, mit ähnlichen Eigenschaften wie Delta-Cephei Sterne.
    • Des weiteren, ZZ-Ceti Sterne, Mira Veränderliche, oder langperiodische Veränderliche (Riesensterne) und RV-Tauri Sterne (helle Riesen und Überriesen), um nur die wichtigsten zu nennen.

Mit der Aufzählung dieser verschiedenen Typen, soll die Komplexität dieses Themas angedeutet werden.

Wer tiefer in diese Materie einsteigen will, findet in “Der neue Kosmos” von Unsöld (Springer Verlag) wertvolle Hinweise.

Beobachtung von Algol (Beta Persei m=2,1 – 3,4)

Wir wollen nun ein besonders deutliches Objekt aus dieser Vielfalt herausgreifen, nämlich Algol im Sternbild Perseus in 90 Lichtjahren Entfernung zu unserem Sonnensystem. Zur Position, siehe Aufsuchkärtchen:

Algol bildet ein annähernd rechtwinkliges Dreieck mit Kappa Persei und Gamma Andromedae

Algol ist der hellste Stern des Sternenhimmels, der deutliche mit bloßem Auge leicht beobachtbare Helligkeitsunterschiede in einer gut zu beobachtbaren Periode zeigt. Er ist von September bis März gut beobachtbar.

In seiner Normalhelligkeit ist er mit Gamma Andromedae vergleichbar. Im Rhytmus von 2,867 Tagen sinkt Algols Helligkeit während 4 Stunden ab, verweilt im Stadium seiner Minimalhelligkeit ca. 2 Stunden, und steigt dan wieder in 4 Stunden an.

Wenn man an 2 verschiedenen Abenden beobachtet, kann man die Helligkeitsveränderungen im Vergleich zu Gamma And. gut erkennen.

Die Minimalhelligkeit kann man durch Verleich mit Kappa Persei feststellen.

Literaturhinweis: Eine sehr interessante und leicht verständliche Abhandlung zu diesem Thema findet man in dem Sterne und Weltraum Special (5) unter dem Titel Veränderungen am Himmel, von Ulrich Bastian.

Willy Mahl 06/2000


Letzte Änderung am 02.07.2000 durch astroman

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