Große und kleine Neujahrssterne!

Strahlend hell

Am Abend – gleich schon in der Dämmerung – steht Venus als strahlend heller gelblichweißer Abendstern im Südwesten. Etwas weiter links oben steht der viel schwächere aber immer noch gut zu sehende rötliche Mars. Beide Planeten sind in Bewegung und wandern nach links oben, wobei Mars versucht, der Venus zu entfliehen. Mars ist aber etwas langsamer. Venus ihrerseits erreicht demnächst ihren maximalen Abstand von der Sonne, wendet dann und nähert sich rasch der Sonne (alles geozentrisch betrachtet). Wer gewinnt das Wettrennen? Holt Venus den Mars noch ein?

Unübersehbar

Den Morgenhimmel dominiert der weißliche Jupiter, der bei Ende der Dunkelheit jetzt halbhoch im Süden steht. In den kommenden Wochen nähert er sich dem links unterhalb von Jupiter stehenden bläulichweißen Stern Spica (ebenfalls geozentrisch betrachtet) noch etwas weiter an.

Gigantisch

Nur mit Teleskop zu sehen ist der momentan hellste Quasar am Himmel. CTA 102 steht im Sternbild Pegasus bei der Position 22h 32m 36.4s +11° 43′ 51″. Normalerweise nur 17,3 mag hell, hat der Quasar seine Helligkeit in den letzten Tagen auf  11,8 mag gesteigert und ist damit 1 mag heller als der üblicherweise hellste Quasar 3C273. Die Rotverschiebung von 1,037 (!) entspricht einer Entfernung von etwa 8 Milliarden Lichtjahren! Die Strahlungsleistung liegt bei 106.000.000.000.000 Sonnenleuchtkräften. Gigantisch. – Als Einstellobjekt am Teleskop eignet sich die in 6′ Abstand stehende 14,0 mag schwache Galaxie NGC 7305, die aber selbst nicht gesehen werden muss. Einer der erkennbaren Sterne sollte der Quasar sein. Um ihn genau zu identifizieren, muss man die Anordnung der Sterne im Sternfeld vergleichen.

Photo Charles Lemaire
Schmidt Cassegrain 8″ mit ST9 und 2 Minuten Belichtung mit photometrischem V-filter

CTA 102
Bildgröße 44′ x 44′
Sterne bis 13.1 mag

1 Kommentar
  1. ek sagte:

    Mit Hilfe der Karte (danke, Gerhard!) war CTA 102 am 30. Dez. im RC mit 31mm-Okular unschwer aufzufinden: einstellen auf NGC 7305, die Galaxie selbst ist zwar nicht zu erkennen, aber der “schiefe Galgen” rechts davon, und von dort aus der Quasar. Auch ca. 10 Besucher haben den Quasar gesehen.
    Die Karte habe ich spiegelverkehrt ausgedruckt und auf der Sternwarte hinterlegt, sie passt dann zum Anblick im Teleskop mit Zenitspiegel.

    Auf dem Foto (danke, Charles!) ist dann auch die Galaxie zu erkennen, aber sehr schwach.

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