Das Zodiakallicht

Unter dem Begriff Zodiakallicht (ZL) versteht man die Erhellung des Himmels über der Aufgangs- oder Untergangsposition der Sonne. In den Tropen um den Äquator ist das nahezu dreieckige verwaschen erhelltes Gebiet fast täglich beobachtbar. In unseren Breiten kann man die Aufhellung nur im Frühjahr am Abendhimmel und im Herbst am Morgenhimmel beobachten.

Die Symmetrieebene des ZL liegt in der Ekliptik (scheinbare Sonnenbahn) und damit im sogenannten Tierkreis (griechisch Zodiacus). Daraus leitet sich der Name ab. Der Grund für die eingeschränkten Beobachtungsmöglichkeiten auf unseren Breiten, liegt in der Lage der Ekliptik zu unserem Horizont.

Nur in den genannten Jahreszeiten steigt die Ekliptik so steil über dem Horizont auf, dass das ZL nicht in der Dämmerung untergeht, und durch die bodennahe Dunstschicht zu beobachten ist. Die Sonne bildet mit dem Horizont den größtmöglichen Winkel, wenn der nördlichste Punkt der Ekliptik im Meridian, also auf der Mittagslinie steht.

Dies ist zu den folgenden Zeitpunkten (jeweils Ortszeit) der Fall:

  • Sommeranfang 12h
  • Winteranfang 24h
  • Herbstanfang 06h
  • Frühlingsanfang 18h

Eine weitere Voraussetzung für die Beobachtung ist, dass die Sonne am Anfang (oder Ende) der astronomischen Dämmerung (Sonne 18° unter dem Horizont) steht. Daher kommen die Zeitpunkte Sommer und Winteranfang nicht in Frage. Die Spitze des ZL – Dreiecks liegt etwa 90 – 100° von der Sonne entfernt.

Eine schmale Lichtbrücke zieht sich dann weiter entlang des Nachthimmelbogens der Ekliptik bis zu einer gegenüber der Sonne liegenden Position. Dort erreicht das ZL ein weiteres Helligkeitsmaximum das auch als Gegenschein bezeichnet wird. Die Ursache dieses Phänomens wird auf eine flache, um die Sonne in der Ekliptik verteilten Staub und Gaswolke zurückgeführt.

Die interplanetare Gaswolke besteht in erster Linie aus Wasserstoffatomen. Im Herbst ist das ZL vor Beginn der Morgendämmerung zu beobachten (vor 5 Uhr). Der beste Termin ist nicht der der Herbstanfang, sondern der 14 Oktober. Zu diesem Zeitpunkt werden die Voraussetzungen für die Sichtbarkeit am besten erfüllt. Im Jahr 2002 ist der Mond zu diesem Zeitpunkt nicht am Himmel, also kein Störfaktor.

Willy Mahl 23.08.2002


Letzte Änderung am 2009-Mar-15

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