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Analogphotographie

Mond

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Mond mit Web-Cam


Letzte Änderung am 2009-Mar-12

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Jupiter

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ab August 1994

21.07.1994,20.35 UTEinschlag von SL9 auf Jupiter


Letzte Änderung am 2009-Mar-12

Ferngläser und Teleskope für Sterngucker

Ferngläser und Teleskope für Sterngucker

Wenn Dich der gestirnte Himmel über Dir neugierig macht und Du etwas mehr über das interessante Bild des Nachthimmels erfahren willst, so will Dir diese Anleitung einige Tipps geben wie man hier weiter kommt, ohne nutzlose Investitionen an Zeit und Geld.

Auch in der Astronomie fängt man klein an. Was heisst das? Nun zunächst heisst das, dass man den 1. Schritt in die Himmelsbeobachtung mit dem blossen Auge tun kann, genau wie es die großen Kulturen der Babylonier, Ägypter und Griechen getan haben, die ja die Hilfsmittel über die wir heute verfügen nicht hatten. Das Fernrohr wurde erst um 1610 von Galilei zum ersten mal zur Beobachtung des Himmels benutzt.

Um die am Nachthimmel sehr unregelmässig verteilten Sterne verschiedener Helligkeit besser zu identifizieren, haben vornehmlich die alten Griechen den nördlichen Sternenhimmel in 44 Sternbilder eingeteilt. (die südliche Himmelshälfte hat ebensoviele)Die Hauptsterne dieser Konstellationen wurden mit Eigennamen bedacht, alle Sterne eines Sternbildes sind mit dem griechischen Alphabet gekennzeichnet, in der Regel in aufsteigender Reihenfolge nach der Helligkeit.Bevor Du nun zu einem dieser Hilfsmittel greifst, solltest Du schon 12 dieser Sternbilder im Kopf haben und auch identifizieren können. Erst nachdem Du diese kleine Aufgabe erledigt hast, hoffentlich hat das Spass gemacht, wollen wir zum nächsten Schritt übergehen, und uns zunächst um die hellsten und damit deutlichsten Objekte kümmern.

An 1. Stelle ist hier der Mond zu nennen. Wenn man mit einem Fernglas z. B. die Oberfläche des Mondes betrachtet, so tut sich dem Beobachter eine neue Dimension auf. Man erkennt jetzt wesentlich mehr Details als mit bloßem Auge. So z.B. die großen dunklen Flächen, die sogenannten maria ( plural für das lat. Word mare). Weiter kann man natürlich die Vielfalt der Krater viel besser wahrnehmen.

Sowohl die maria als auch die Krater haben Eigennamen, dabei sind die Krater nach berühmten Männern, vornehmlich aus dem Bereich der Astronomie, benannt.

Der Terminator, die Grenzlinie zwischen Tag und Nacht auf dem Mond ist ein besonders interessantes Beobachtungsgebiet. Durch sein Schattenspiel hebt er die Höhenunterschiede der Mondoberfläche deutlich hervor.

Wenn man die Beobachtungen auf dem Mond häufig genug wiederholt wird die Geographie des Mondes genau so vertraut wie die der Erde.

Wenn Du mit einer praktischen Übung anfangen willst, so finde und lerne folgende Stellen auf der Mondoberfläche:

  • Mare Insularum mit Krater Copernicus und Kepler.
  • Mare Imbrium und Serenatis mit der Bergkette der Apeninnen mi Krater Archimedes.
  • Südliches Hochland mit dem Krater Tycho.
  • Mare Crisium mit Krater Proklus.
  • Im Mondgebiet um den Südpol ist die bekannte Wallebene Clavius, mit den kleinen Kratern im Innern. Ein beliebtes Objekt bei Photographen. Eine Beobachtung dieses Gebietes ist ab der 2. Woche nach Neumond möglich.

Als nächsten Schritt wenden wir uns den Planeten zu

  1. Der MerkurDieser Planet ist ziemlich schwierig am Himmel auszumachen.Während der Dämmerung kann man ihn zu bestimmten Zeiten mit dem bloßen Auge auffinden, wenn man die ungefähre Position kennt. Merkur sieht im Fernrohr wie ein Stern aus, also ein Lichtpunkt auf dem man keine Einzelheiten erkennen kann, ein grösseres Teleskop macht aus diesem Punkt ein Scheibchen. Das Erfolgserlebnis für den Beobachter liegt im erfolgreichen auffinden des Objekts.
  2. Die VenusBei diesem Planeten kann man bereits mit einem Fernglas die sichelförmige Gestalt erkennen, weshalb sie sichelförmig ist wird schnell klar, wenn man die Bahn der Venus mit der Erdbahn im Sonnensystem vergleicht, bei diesem Vergleich wird dann auch klar, wehalb die Venus einmal Morgen- und einmal Abendstern ist.Im Jahr 1610 beobachtete bereits Galilei zum ersten mal dieses Phänomen und deutete es als Beweis für das kopernikanische Weltbild, das zu diesem Zeitpunkt noch umstritten war und erst in den folgenden Jahrzehnten die europäische Geisteswelt erschütterte. Du kannst die Beobachtungen nachvollziehen und die Venus zu verschiedenen Zeitpunkten beobachten und die Überlegungen nachvollziehen.
  3. Der MarsEr ist im Fernrohr ein orangenes Scheibchen, bei Fernrohröffnungen ab ca. 8 cm und guten Sichtbedingungen, kann man vielleicht sogar eine Polkappe erkennen. Die Grösse des Mars ändert sich entsprechend seiner Stellung zur Erde und hat bei der Opposition seinen grössten Durchmesser.Da seine Bahn relativ stark exzentrisch ist, ändert sich auch sein Durchmesser von Opposition zu Opposition.Bei der sogenannten Perihel-Opposition erscheint der Planet am größten.
  4. Der JupiterHier haben wir ein besonders interessantes Objekt für das Fernglas, mit dem man ( am besten auf einem Stativ montiert), die 4 hellsten Monde (von insgesamt 16) Io, Europa, Ganymed und Kallisto.(auch nach ihrem Entdecker Galileische Monde genannt.) beobachten kann. Sie stehen fast in 1 Linie in der Verlängerung des Äquators, in Positionen mit Mustern die sich täglich ändern.Die beiden äusseren Planeten Kallisto und Ganymed, kann man am deutlichsten erkennen. Alle 4 Monde sind ganz grob gesehen so gross wie unser Erdmond (Erdmond = 3476 km, Io = 3632 km, Europa = 3126 km, Ganymed = 5276 km, Kallisto = 4820 km), das gibt uns eine anschauliche Vorstellung von der Entfernung des Jupiter.Jupiter ist im Fernrohr ein deutliches Scheibchen auf dem man deutliche Strukturen erkennen kann. Wenn man den richtigen Zeitpunkt auswählt kann man sogar den großen roten Fleck sehen, allerdings ist dies nur mit einem Teleskop ~ grösser 12 cm Öffnung möglich.
  5. Der Saturn.Der Ringplanet gibt sine Ringe erst ab einer Vergrösserung von ca. 20 für den Beobachter frei. Gegenwärtig sind 23 Saturnsatelliten bekannt, davon wurden10 von der Erde aus entdeckt, die übrigen von den Voyager-Missionen. Dies ist die grösste Zahl von bekannten Begleitern eines Planeten im Sonnensystem.Der grösste dieser Satelliten ist Titan, den man bereits mit dem Fernglas erkennen kann. Er ist nach dem Jupitermond Ganymed der grösste Mond des Sonnensystems. Er hat einen Durchmesser von über 5000 km und hat als einziger Mond eine eigene Atmosphäre die hauptsächlich aus Stickstoff besteht, ähnlich wie die Atmosphäre der Erde.Die visuelle Größenklasse des Mondes liegt bei 8 m, also 2 Grössenklassen ausserhalb der mit blossem Auge beobachtbaren Objekte. Er entfernt sich max. etwa so weit von Saturn wie Europa von Jupiter.
  6. Uranus , Neptun und PlutoZusammen mit den grossen Asteroiden, kann man diese Planeten nur mit dem Teleskop auffinden. Dabei ist Pluto mit Abstand das schwierigste Objekt, man kann ihn nur definieren, wenn man das Sternenfeld seiner Umgebung genau kennt, oder wenn man über eine längere Zeitspanne seine Bewegung verfolgt. Hier liegt das Erfolgserlebnis des Amateurs wiederum im Auffinden, und gesehen haben.
  7. Über das Sonnensystem hinausJe weiter man mit dem Fernglas in die Tiefe des Universums vorstösst,desto schwieriger wird naturgemäss die Beobachtung. Die grössten Probleme bringen die Instabilität des Fernglases und die Orientierung.Beide Probleme werden grösser mit zunehmender Vergrösserung. Gegen die Instabilität kann man mit Stativ und Liegestuhl ankämpfen. Gegen das Orientierungsproblem kann man mit dem Studium von Sternkarten etwas tun.Die beste Lösung zur Beseitigung dieser Probleme ist das Teleskop auf einer soliden Montierung. Wenn die Mittel beschränkt sind, mit Handnachführung, wenn es der Geldbeutel zulässt, mit motorischer bzw. automatischer Nachführung.

Die Auswahl eines Fernrohres

Grundsätzlich gilt, jede optische Hilfe bringt einen tieferen Einblick in die Welt der Doppelsterne, Sternhaufen oder auch Galaxien.

Die Leistung eines Fernglases wird durch die Zahlen z. B. 8 x 50 beschrieben, wobei die 8 für die Vergrößerung steht, und die 50 für die Öffnung in mm.

Der Nichtfachmann hält meist die Vergrößerung für das entscheidende Qualitätsmerkmal eines Gerätes. Es ist jedoch nicht so einfach. Eine grosse Vergrößerung ist sinnvoll bei der Beobachtung von Doppelsternen, Sternhaufen oder den Jupitermonden.

Nachteilig ist dagegen ein kleineres Blickfeld, und eine Verstärkung vorhandener Instabilität.Die Luftunruhe wir auch verstärkt. Aus diesem Grund sollte man bei der Beobachtung mit dem Fernglas nie über eine V. von 10 gehen, wenn man aus der Hand beobachtet.

Die Öffnung eines astr. Beobachtungsinstrumentes gleich welcher Art, bestimmt das Lichtsammelvermögen und somit die Helligkeit eines Objektes (bei lichtschwachen Objekten ist dies besondes wichtig). Hier sollte man beim Kauf keine Kompromisse eingehen. Öffnung bringt Licht und damit ein helleres Objekt. (Bei der Mondbeobachtung ist das kein Thema, hier sollte man im Gegenteil eine Blende vor die Öffnung bringen um die Lichtfülle zu reduzieren).

Die Pupille des menschlichen Auges hat einen Durchmesser von 6….ca. 8 mm. Ein Fernglas von 50 mm Öffnung bringt die ( 50 / 6 ) * 2 = 69 fache Lichtstärke,im Vergleich zur Beobachtung mit blossem Auge.

Das sind ca. 4,5 Grössenklassen Unterschied. Wenn man mit dem blossen Auge noch Objekte der Grössenklasse 6 wahrnimmt, so kann man mit dem 50 mm Glas noch Helligkeiten der Grösse 10,5 erkennen.

Ein 50 mm Glas hat die 4 fache Lichtstärke einer 25 mm Version.Dieser optische Vorteil der grösseren Öffnung, hat allerdings ein höheres Gewicht und einen höheren Preis zur Folge.

Wer mit dem Fernglas den Himmel beobachten will, dem bietet der Wintersternhimmel besonders schöne Objekte wie : Die beiden offenen Sternhaufen, Plejaden und Hyaden im Stier, der Orionnebel (M42), und der offene Sternhaufen Krippe (lat. Praesepe) im Krebs. Weitere interessante Sternhaufen sind M35 in den Zwillingen, M41 im grossen Hund. Rund 4° von Sirius findet man leicht den offenen Haufen M41, den man leicht mit dem Fernglas ausmachen kann. Rund 10° nördlich von Sirius auf der Linie Sirius – Prokyon ist M50 mit seiner Helligkeit von 6,3 m gut in einem Fernglas zu erkennenFrüher oder später stellt sich der Amateur die Frage nach dem Kauf eines grösseren

Instrumentes.Dabei gibt es folgendes zu berücksichtigen:

    1. Wo aufstellen ?
    2. Was beobachten ?
    3. Wie transportieren ?
    4. Wieviel investieren ?

Zunächst gilt im Prinzip das was über das Fernglas gesagt wurde auch für Teleskope, also auch hier Öffnung! Nun gibt es beim Teleskop im Gegensatz zum Fernglas einige Konstruktions-Varianten die sich in der Art des Strahlengangs und durch die optische Ausstattung wie Linsen oder Spiegel und deren Anzahl und Anordnung unterscheiden.

Das ist ein sehr umfangreiches Thema, daher wird hier auf die einschlägige Literatur verwiesen, alle Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, welchen Kompromiss man wählt, ist letztlich eine subjektive Entscheidung, die sich an den individuellen Erfordernissen und Ansprüchen orientiert.

Ein wichtige weiterer Punkt, soll hier nicht unerwähnt bleiben. Durch die wesentlich grössere Reichweiete eines Teleskops erweitert sich das beobachtbare Universum erheblich. Dies stellt wesentlich höhere Ansprüche an das Wissen des Beobachters zu astronomischen Themen. Mit dem Umgang mit Sternkarten bzw. Atlanten und Sternkalender, sowie der Positionskoordinaten, sollte man jetzt vertraut sein, um das Instrument auszunutzen.

Zu den Montierungen noch ein Hinweis, auch das beste Teleskop ist nutzlos, wenn die Montierung nichts taugt, das heisst wenn sie nicht stabil genug ist. Auch hier gilt: keine Kompromisse.

Allgemein kann man zusammenfassen : Mond , Planeten und enge Doppelsterne machen eine hohe Vergrösserung und scharfe Auflösung erforderlich. Hier ist ein Refraktor oder ein Reflektor mit mind. F /10 erforderlich.

Sehr schwache, sogenannte deep sky Objekte, wie Galaxien und gal. Nebel benötigen die feine Auflösung nicht, dafür benötigt man eine hohe Lichtstärke, also eine grosse Öffnung. Ein grosser Reflektor ist hier die beste Lösung.

Wenn man sich nicht spezialisieren, oder keine 2 Teleskope will, dann ist der sogenannte Schmidt-Cassegrain mit 8″ und F / 8 oder F / 6 vielleich das beste Universalinstrument.

Beachten sollte man auch, dass man mit dem Instrument nicht nur beobachtet, man muss es auch lagern, transportieren, montieren, demontieren.

Also Vorsicht , sonst kauft man sich vielleicht einen weißen Elefanten, der nur sehr selten benutzt wird, und dann in einer Ecke landet.

Ein weiterer Hinweis: Ein 10 cm Teleskop zeigt mehr als eine 30 cm Version, wenn es häufiger benutzt und sinnvoll eingesetzt wird.

Wie gut Deine astronomischen Kenntnisse gedeihen , hängt davon ab wie oft Du beobachtest.Wenn dann auch noch die richtigen Objekte ausgewählt werden, denke daran, jedes Fernrohr hat seinen Himmel, dann kannst Du nachvollziehen warum es so viele begeisterte Sterngucker gibt!

Willy Mahl , 12/99


Letzte Änderung am 2009-Mar-15

Das Zodiakallicht

Unter dem Begriff Zodiakallicht (ZL) versteht man die Erhellung des Himmels über der Aufgangs- oder Untergangsposition der Sonne. In den Tropen um den Äquator ist das nahezu dreieckige verwaschen erhelltes Gebiet fast täglich beobachtbar. In unseren Breiten kann man die Aufhellung nur im Frühjahr am Abendhimmel und im Herbst am Morgenhimmel beobachten.

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Der Sonnenlauf am Himmel oder die Zeitgleichung

Unsere Uhren zeigen in unserer Zeitzone im Winter die sogenannte mitteleuropäische Zeit, MEZ genannt und im Sommer die mitteleuropäische Sommerzeit MESZ = MEZ + 1h an. Dabei ist die MESZ eine rein politische Festlegung und nicht durch astronomische Erfordernisse bedingt. Man verspricht sich davon wohl eine Energieeinsparung, da der Sonnenuntergang eine Stunde später stattfindet.

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Der Transit innerer Planeten über die Sonne

Unter einem “Transit” oder “Durchgang” innerer Planeten versteht man den Vorgang des Vorbeilaufens von Merkur oder Venus vor der Sonnenscheibe. (Anhand eines Venus-Durchgangs lässt sich auch die Entfernung Erde-Sonne bestimmen.)

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Traktat zum Thema Zeit

Traktat zum Thema Zeit

Die Zeit, die unsere Armband.- und sonstigen Uhren anzeigen, ist eine künstliche Zeit, die den reibungslosen Ablauf von Vorgängen in kleinen Ländern bzw, innerhalb bestimmter auch politisch festgelegter geographischen Grenzen, sicherstellen soll. Darüber hinaus gibt es dann die, wiederum nach politischen Gegebenheiten orientierten, Zonenzeiten, die um jeweils 1 Stunde differieren, und so einfach handhabbar sind. Diese Einteilung ist notwendig, weil die Erde eine kugelähnliche Gestalt hat und sich 1 mal pro Tag dreht, also um 360° in 24 Stunden oder 15° in 1 Stunde. Wenn man die mittlere Sonnenzeit auf 24 Std. für 1 Tag festgelegt hat, die für unsere Uhren mit ihrem gleichmäßigen präzisen Gang die Grundlage der Zeitmessung ist, muss man für eine genaue astronomische Zeitmessung eine Menge Korrekturen anbringen und daher eine Menge Begriffe einführen, die dem einen oder anderen vielleicht nicht so geläufig sind. Die Position der Sonne und der Sterne am Himmel ist einigen Einflüssen unterworfen, die bedingt sind durch die elliptische Bahn der Erde um die Sonne, ferner durch das taumeln der Erdachse (siehe auch den Beitrag Zeitrechnung das Datum und die Schaltjahre), durch Störungskräfte der anderen Planeten auf die Erde, und auch durch biologische Prozesse auf der Erde (z. B. Wasserdampfverteilung in der Atmosphäre und ähnliches mehr).

Vor diesem Hintergrund sind folgende Definitionen der Zeit üblich

UT steht für den Begriff Univeral Time in unserer Sprache auch Weltzeit genannt. Sie entspricht der sogenannten mittleren Sonnenzeit, brücksichtigt also nicht die Positionsänderung der Sonne am Himmel durch die leicht elliptische Bahn der Erde. Diese Zeit bezieht sich auf den sogenannten Null-Meridian, der gemäß politischer Festlegung durch Greenwich, einem Vorort Londons, verläuft.

MEZ steht für Mitteleuropäische Zeit, das ist die mittlere Sonnenzeit des 15. östlichen Längengrades. Es ist die Basis der Zeit in Deutschland und seiner angrenzenden Nachbarn. 0 Uhr UT = 1 Uhr MEZ

MESZ steht für Mitteleuropäische Sommerzeit und ist eine reine politische Festlegung , die mit astronomischen Erfordernissen nichts zu tun hat. MESZ = MEZ + 1 Stunde.

OZ ist die Ortszeit und bezieht sich nicht mehr auf einen bestimmten Längengrad (Meridian) wie UT oder MEZ. Diese Zeit bezieht sich auf den Ort des Beobachtes. Für die Sternwarte in Höfingen, die auf dem 9. Längengrad steht und zwar 9° östlicher Länge, ist die Ortszeit: MEZ – 24 min. oder UT + 36 min.

Da 15° Drehung der Erde einer Stunde entspricht, dreht sie sich in 4 min. um 1°.

Die Sternzeit unterscheidet sich von der mittleren Sonnenzeit. Die Ursache liegt darin, dass sich die mittlere Sonne relativ zu einem Fixpunkt, nehmen wir den sogenannten Frühlingspunkt, in 1 Jahr oder 365,25 Tagen um 360° = 24 Stunden von Westen nach Osten bewegt. Der mittlere Sonnentag ist daher um 24h/365.25 oder 3m56s länger als der Sterntag. Die Sternzeituhr geht also pro Monat um ca. 2h vor. Der mittlere Sterntag hat eine Länge von 23h56m4,09054s mittlerer Sonnenzeit. Der mittlere Sonnentag entspricht 24h3m56,55536s mittlerer Sternzeit.

Die Mittlere Sonnenzeit ist, wie bereits erwähnt, eine idealisierte gleichförmig fortschreitende, auf die Erfordernisse des täglichen Lebens abgestimmte Zeit, entsprechend dem gleichmässigen Gang unserer Uhren. Über 1 Jahr gesehen ist sie jedoch fast präzise, da die positiven Abweichungen die negativen nahezu kompensieren.

Die Wahre Sonnenzeit berücksichtigt die Unregelmässigkeit der Bahngeschwindigkeit der Erde und gibt somit die wirkliche Position der Sonne wieder. Die Veränderungen werden durch die sogenannte Zeitgleichung dokumentiert, die mehrere Ursachen hat. Eine davon ist die Veränderung der Bahngeschwindigkeit der Erde auf ihrer leicht elliptischen Umlaufbahn um die Sonne (wird durch das 2. Keplersche Gesetz beschrieben).

Die verschiedenen Monatslängen

In der Astronomie unterscheidet man folgende Monatslängen:

Der Siderische Monat gibt die Zeitspanne wieder, die der Mond auf seiner Bahn um die Erde, übrigens in gleichem Drehsinn wie die Erde um die Sonne, benötigt, mit Bezug auf einen Stern. Die Zeitspanne beträgt 27d7h43m11,5s.

Der Synodische Monat dauert 29,55 Tage oder 29d12h44m2,9s. Er beschreibt die Zeitspanne, die der Mond benötigt für 1 Umlauf in Bezug auf die Sonne, also bis dieselbe Mondphase wieder eintritt. Er ist damit länger als der siderische Monat. Die Differenz ist die tägliche Bewegung der Sonne.

Der Drakonitische Monat ist die Zeit des Mondumlaufs zwischen 2 aufeinanderfolgenden Durchgängen durch denselben Knoten (Schnittpunkt der Mondbahn mit der Ekliptik, also der Sonnenbahn). Sie beträgt im Mittel 27d5h5m35,8s und ist wichtig für die Berechnung von Finsternissen, sowohl Mond- als auch Sonnenfinsternisse.

Der Anomalistische Monat ist die Zeitspanne zwischen 2 Durchgängen des Mondes durch sein Perigäum (kürzeste Entfernung zur Erde) und dauert 27d13h18m33,2s.

Der Tropische Monat ist der Zeitraum zwischen 2 Durchgängen durch den Stundenkreis des Frühlingspunktes (Schnittpunkt der ansteigenden Ekliptik mit dem Himmelsäquator). Er dauert 27d7h43m4,7s mittlere Sonnenzeit.

Die verschiedenen Jahreslängen

Sie resultieren aus der Veränderung der Lage der Erdachse im Raum durch Präzession. Diese führt in knapp 26 000 Jahren dazu, dass sich der Frühlingspunkt um 360° dreht.

Das Tropische oder Astronomische Jahr, ist die Zeit zwischen 2 Durchgängen der mittleren Sonne durch den mittl. Frühlingspunkt. Sie beträgt 365,24219879 mittlere Sonnentage.

Das Siderische Jahr (siderus = Stern). Bezugspunkt ist hier derselbe Stern in der Ekliptik. Die Dauer dieses Jahres ist 365,25636042 mittlere Sonnentage.

Das Anomalistische Jahr ist die Zeitspanne zwische 2 Periheldurchgängen der Erde und entspricht 365,25964134 mittl. Sonnentagen.

Das Julianische Jahr hat 365,25 Tage und ist historisch bedingt.

Das Gregorianische Jahr oder bürgerliche Jahr ist seit der Kalenderreform des Papstes Gregor (1572-1585) unser gebräuchliches Kalenderjahr. Es besteht aus 365,2425 oder 365 + 1/4 – 3/400 mittleren Sonnentagen. Es hat also in einem 400 jährigen Zyklus 3 Schalttage weniger als der julianische Kalender. Schaltjahre (366 Tage pro Jahr) sind: Alle Jahre, die durch 4 teilbar sind, ausgenommen die Jahrhunderte. Die sind nur Schaltjahre, wenn sie durch 400 teilbar sind. Die Jahre 1700, 1800 und 1900 waren also keine Schaltjahre. Die Jahre 1600 und 2000 waren jedoch welche. Mit dieser Regelung wächst die Ungenauigkeit des gregorianischen Kalenders zum exakten tropischen Jahr erst in 3000 Jahren auf 1 Tag an.

Die Zeitrechnung der Astronomie.

Das Julianische Datum , und der Beginn des mittleren Tages

In der Astronomie bedient man sich des sogenannten Julianischen Datums,zur einfachen Ermittlung von Zeitabständen die ja bei der Beobachtung vor allem über längere Zeiträume eine grosse Rolle spielen. Hier findet eine Methode Anwendung, die Julius Cäsar Scalinger vorgeschlagen hat.Demnach ist der Beginn der sogenannten julianischen Periode der 1. Januar des Jahres -4712. Die Tage werden nach dieser Methode fortlaufend ab diesem Datum ab 12 Uhr Mittag (UT) gezählt. Der 3. Nov. 2000 13.05 Uhr z B. entspricht dem jul. Datum 2 451 852,0451. Der 4. März 2001 18.47 Uhr entspricht dem jul. Datum 2 451 973,2826. Die beiden Zeitpunkte liegen also 121,2375 Tage auseinander.

Internationale Atomzeit. – TAI –

Durch die Einführung von Atomuhren mit einer Ganggenauigkeit von 1 sekunde in 30 000 Jahren fand man die kurzfristigen Schwankungen der Erdumdrehung (bedingt durch die bremsende Wirkung der Gezeiten und anderer teils jahrezeitlich bedingter und unperiodisch auftretender Unregelmässigkeiten durch die Verlagerung der Massenverteilung auf der Erde), somit erwies sich die Erdrehung (Sonnenzeit UT) als ungenau. Die Atomzeitskala muss nun mit der astronmischen Zeitskala in Einklang gebracht werden. Da unser Kalender auf Sonnentag und Sonnenjahr ausgerichtet ist hat man noch vor der Einrichtung der Atomzeit die Zeitdefinition von der Erdrotation unabhängig gemacht, und die

Ephemeridenzeit – ET –

eingeführt. Die Ephemeridenzeit ist unabhängig von der Erdrotation, und wird von der jährlichen Umlaufzeit der Erde um die Sonne abgeleitet.(Die Basis ist das tropische Jahr). Die Festlegung der ET ist erst nach Beobachtung von Gestirnen möglich. Sie muss der Weltzeit (UT) angepasst werden.

Es gilt daher: dt = EZ – UT

Zur Zeit liegt der Wert für dt über einer Minute. 1984 wurde anstatt der ET die

Dynamische Zeitskala -TDT-

eingeführt. Sie ist ebenfalls eine Ephemeridenzeit und unterscheidet sich von ET durch verschiedene Bezugspunkte (Beobachter auf der Erde und Schwerpunkt des Sonnensystems – Baryzentrum)

dt = TDT – UT

Die dynamische Zeitskala muss als ET mit der Atomzeitskala (TAI) in Verbindung gebracht werden. dt wird aus Beobachtungen bestimmt. Davon wird die UTC abgeleitet, wobei UTC die sogenannte koordinierte Weltzeit ist, und als Schaltsekunde halbjährlich, entweder am 30. Juni oder am 31. Dez. zur UT addiert oder subtrahiert wird, je nach Trend der Unregelmässigkeiten der Erdumdrehung.

Es gilt: dAT = TAI – UTC

Die in den Sternkalendern und astronomischen Jahrbüchern benutzten Zeiten sind in UT bzw. MEZ (UT + 1h) und nicht als TDT aufgeführt.

Literatur : Hans Ulrich Keller, Astrowissen, Kosmos Verlag

Willy Mahl 03.11.2000


Letzte Änderung am 2009-Mar-15

Warum funkeln Sterne?

Warum funkeln Sterne?

Das Funkeln von Sternen entsteht durch die Brechung von Lichtstrahlen an den Schlieren warmer und kalter Luft, die nebeneinander in der Atmosphäre vorkommen, und zwar vor allem dort, wo sich eine warme Luftschicht über eine kältere schiebt, und dadurch Luftwellen und -wirbel entstehen.

Die Helligkeitsänderungen kommen dadurch zustande, dass die ungleichmäßig abgelenkten Lichtstrahlen nicht gleichmäßig parallel auf die Erdoberfläche treffen. Da nun alle Luftschichten durch den Wind weitergetragen werden, (während sie sich gleichzeitig fortwährend verändern) befindet sich der Beobachter im Bereich größerer, dann wieder geringerer Helligkeit. Am schönsten kann man das funkeln am Sirius wahrnehmen, der ja in unseren Breiten im Winter relativ tief steht. Benutzt man ein Fernglas ist der Effekt des funkelns noch beeindruckender. Sehr schön zu beobachten ist auch die Scintillation der Plejaden. Starkes funkeln beweist eigentlich nur, dass die Atmosphäre nicht homogen ist, und dass die inhomogenen Luftschichten ständig in Bewegung sind. Der Effekt hängt auch stark von bestimmten Wetterlagen ab. Am nördlichen Sternenhimmel funkeln übrigens die Sterne am stärksten.

Planeten funkeln wesentlich weniger als Sterne,weshalb man sie auch daran gut identifizieren kann. Die Ursache liegt darin, dass wir die Sterne nur als Punkte sehen, die selbst durch grosse Fernrohre betrachtet immer noch Punkte bleiben, da sie einen scheinbaren Durchmesser von <0,05″ haben. Planeten sind jedoch kleine Scheibchen, mit einem scheinbaren Durchmesser von 10″-68″ (Venus). Saturn hatte z.B. am 5.2.1999, als ich ihn beobachtet habe, 17,3″, wobei ich kein funkeln erkennen konnte. In unserer Pupille vereinigt sich ein Kegel von Lichtstrahlen. Eine Luftschliere lenkt einen Lichtstrahl nur um wenige Bogensekunden ab, sie bewirkt also, dass an die Stelle eines Strahls der zuerst ins Auge fiel, nun ein anderer Strahl des Kegels tritt, was an der Intensität nichts ändert. Nur wenn ein Strahl der vorher unser Auge um weniges verfehlte, nun aufgrund der veränderten Lichtbrechung in das Auge trifft, bemerken wir,dass sich die Helligkeit ändert. Im Fall des beobachteten Planeten Saturn, an dem ich im Gegensatz zu den Sternen kein funkeln wahrgenommen habe, ist der Durchmesser des Saturn in z.B. 2000 m Entfernung 0,16 m , entsprechend 17,3″. Die Fläche des Planetenscheibchens kann man sich aus vielen Lichtpunkten zusammengesetzt vorstellen, die unabhängig voneinander funkeln und deren annähernd konstante Summen man sieht.

Funkeln bei Planeten kann man erst wahrnehmen, wenn die Richtungsänderung, die die Strahlen erfahren von der gleichen Grössenordnung ist, wie der scheinbare Durchmesser des Planeten.

Willy Mahl 04.10.2000


Letzte Änderung am 2009-Mar-15

Wie der Himmel Sterne schluckt

Bei längerer Beobachtung des Sternenhimmels wird man feststellen, dass die infolge der Erddrehung aufgehenden Sterne heller und untergehende, bzw. Sterne die sich dem Horizont nähern, dunkler werden. Und dies bei wolkenlosem Himmel und guten konstanten Sichtbedingungen. Ist das eine optische Täuschung? Nein, es ist keine optische Täuschung. Die Ursache dieses seltsamen Verhaltens nennt man “Extinktion” (Frequenz und stoffabhängige Schwächung der Intensität einer Strahlung durch Absorption, Streuung, Beugung, und Reflexion) oder in deutscher Übersetzung “Auslöschung”.

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STERNE

O-B-A-F-G-K-M…

…ist das Alphabet der stellaren Astronomie, die Sequenz der Spektraltypen, die Grundlage unseres Wissens über die Sterne. Das Verständnis des Spektrums erschließt uns die physikalische Natur der Sterne. Wie unsere Sonne, sind alle Sterne riesige Nuklear-Öfen, die Masse in Energie umwandeln (E = m * c2). Als Nebenprodukt wird bei unserer Sonne die Erde mit ihrem Licht und Wärme versorgt und damit unsere Existenz ermöglicht.

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