M57 – Ringnebel
Die Beobachtungsbedingungen an diesem Abend waren wegen des sehr hellen Mondes und der sehr turbulenten Atmosphäre eher bescheiden.
Also überlegten wir uns, mit der Astro-Kamera zu experimentieren, um zu sehen, ob die Auflösung der Kamera ausreichte, den Vierfachstern ε Lyrae (Epsilon Lyrae) im Sternbild Leier zu trennen.
Nachdem das recht gut gelungen war, suchten wir noch schnell den Ringnebel M57 auf, ebenfalls im Sternbild Leier zu finden.
Normalerwiese planen wir unsere Fotos im voraus, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. Vor allem Deep Sky-Objekte benötigen eine möglichst dunkle und mondlose Nacht.
Unter diesen Voraussetzungen haben wir also nicht mit einem sonderlich guten Ergebnis gerechnet.
Als Deepsky bezeichnet man alle Objekte, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden,
Hintergrundwissen
beispielsweise Planetarische Nebel, Kugelsternhaufen, Offene Sternhaufen, Sternentstehungsregionen und natürlich Galaxien.
Der Ringnebel – Messier 57
Der Ringnebel M57 ist ein typischer planetarischer Nebel in 2300 Lichtjahren Entfernung. Die Bezeichnung “planetarischer Nebel” ist irreführend, wird jedoch aus historischen Gründen immer noch verwendet, und rührt daher, dass in den ersten Teleskopen diese Nebel wie kleine Planetenscheibchen aussahen, weshalb man sie zunächst auch für Planeten hielt. Erst später stellte sich heraus, dass planetarische Nebel das Endstadium sonnenähnlicher Sterne darstellen, die ihre Gashülle abgestoßen haben. Im Zentrum findet sich ein sogenannter weißer Zwerg von bis zu doppelter Erdgröße mit einer Oberflächentemperatur von bis zu 100.000 K. Aufgrund dieser hohen Temperatur strahlt der weiße Zwerg ganz wesentlich im UV-Licht und regt das umgebende, von seiner Oberfläche abgeblasene Plasma dadurch zum Leuchten an.
Im Fall von M57 liegt die Oberflächentemperatur des Zentralsterns bei etwa 70.000 K (zum Vergleich: die Oberflächentemperatur der Sonne beträgt etwa 5.500 K)..
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