Unser galaktisches Zentrum ist ein “schwarzes Loch”
Nun ist es sicher, was bisher nur Spekulationen war. Im Zentrum der Milchstraße unserer Galaxie befindet sich ein Schwarzes Loch (SL). Es ist 26 000 Lichtjahre von uns entfernt. Seine genaue Position ist schon länger bekannt und wurde durch die punktförmige Röntgen- und Radioquelle Sgr A* definiert.
Von der Erde aus gesehen befindet es sich im Sternbild Saggitarius (Schütze).
Der endgültige Beweis wurde durch ein internationales Team am Max- Planck Institut in Garching erbracht. Möglich wurde die Entdeckung durch eine internationale Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines neuen Kamera-Systems (NACO) in Verbindung mit einem der 4 VLT Teleskope (8.2m Durchmesser) der ESO in Chile.
Ein SL ist ein Gravitations-Monster, aus dem keine elektromagnetische Strahlung austreten kann, also auch kein Licht, da seine Anziehungskraft zu groß ist. Die Existenz eines solchen Objektes kann man nur indirekt, also an seiner Wirkung auf seine kosmische Umgebung, erkennen.
So hat auch hier ein glücklicher Umstand, nämlich ein schneller Stern, der das SL umrundet, und sich bis auf 17 Lichtstunden, das ist die 3-fache Entfernung von Sonne-Pluto, im sogenannten Perizentrum, nähert. Der Stern hat eine stark elliptische Bahn, und erreicht in seinem geringsten Abstand, dem Perizentrum eine Geschwindigkeit von 5 000 km/s.
Zum Vergleich: Die Erde umrundet die Sonne mit einer Geschwindigkeit von ca. 30km/s. Mit dem Verlauf der Bahn, die durch die Größe des Teleskops, seines optimalen Standorts, und das neue Kamera-System mit einer bisher nicht gekannten Genauigkeit gemessen wurde, konnte so auch die Masse des SL bestimmt werden. Die Masse ist so groß wie 3,7 Millionen Sonnenmassen. Der schnelle Stern mit dem Namen S2, der zum Schlüssel für diese Massenbestimmung wurde, hat eine Umlaufzeit um das SL von nur 15,2 Jahren. Die Bahnexzentrizität ist mit e = 0,87 hoch. Die große Halbachse der Bahn wurde zu 0,119″ bestimmt.
Die Daten stammen aus S+W 12/200, Seite 16 u.17, Titel: Tanz ums schwarze Loch, von J. Staude.
Die Homepage der ESO zum Thema: http://www.eso.org/outreach/press-rel/pr-2002/pr-17-02.html
Willy Mahl 10.12.2002
Letzte Änderung am 2009-Mar-15
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